Einsteins deutsche Akten
Unter staatlicher Überwachung
Nicht nur das FBI führte seit 1933 eine Akte über Einstein. Die Behörden Deutsche Kaiserreich, die Weimarer Republik und auch Nazi-Deutschland haben vieles über den politischen Einstein gesammelt. In den Akten lassen sich die wechselnden Einstellungen der Überwachungsorgane zu Einstein ablesen.
Kern der verschiedenen Akten zur Beobachtung des politischen Einsteins ist eine Akte aus dem Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung mit dem Titel Einsteins Relativitätstheorie. Sie wurde im November 1919 angelegt und 1934 geschlossen. Zunächst so resümiert Grundmann dominiert die Förderung, dann der Gebrauch und schließlich die offene Feindschaft.
Das Kaiserreich förderte Einstein, denn es war daran interessiert, den außerordentlichen Wissenschaftler zum Ruhm und Nutzen der deutschen Wissenschaft einzusetzen. Die Weimarer Republik brauchte ihn, denn er war lange Zeit der einzige Wissenschaftler aus Deutschland, der das Land international repräsentieren konnte und auch gehört
wurde. Nach der Zulassung zum Völkerbund 1926 jedoch wurde die Feindschaft gegenüber Einstein immer deutlicher, der seit dem Weltruhm Einsteins sichtbare Hass, setzte sich durch.
Anders als lange gemutmaßt hat sich eine eigene Gestapo-Akte zu Einstein nicht gefunden, wohl aber einzelne Meldungen der Gestapo zu Einstein. Minutiös wurde hier u. a. festgehalten, wie Einstein enteignet wurde, wie man Haus, Bankkonten und das von ihm geliebte Segelboot raubte und darüber hinaus von Einstein die Zahlung einer zusätzlichen Reichsfluchtsteuer verlangte.
Als geradezu symbolisch sieht Grundmann erste und letzte Blätter der Akte Einsteins Relativitätstheorie an. Blatt 2 bildet ein Schreiben Einsteins an das Wissenschaftsministerium, in dem er vorschlägt wie angesichts der in Deutschland herrschenden Not - Kosten für die Förderung seiner Forschungsprojekte minimiert werden könnten.
mit der Einstein-Zitatmaschine!