Erwin Freundlich
Einsteins "guter Astronom"
Erwin Freundlich war der erste Astronom, der sich der Überprüfung der Relativitätstheorie widmete. Sein Verhältnis zu Einstein blieb nicht ungetrübt.
Im Jahr 1911 war Erwin Freundlich, damals Assistent an der Königlichen Sternwarte in Potsdam, der einzige unter den Astronomen Mitteleuropas, der auf die aus Prag kommende Anfrage reagierte, ob der von Einstein berechnete Effekt der Gravitation auf die Lichtausbreitung nachweisbar sei.
Von da an beschäftigte sich Freundlich nebenbei mit den Konsequenzen der Einsteinschen Theorien für die Astronomie, während die anderen deutschen Astronomen die Relativitätstheorie noch für Unsinn hielten. Von Einstein unterstützt und angetrieben, suchte Freundlich nach Wegen, Lichtablenkung und Rotverschiebung nachzuweisen. Unter anderem brach er 1914 nach Russland auf, um dort eine Sonnenfinsternis abzulichten. Doch der Erste Weltkrieg brach aus und Einstein
bangte: "Mein guter Astronom Freundlich wird statt der Sonnenfinsternis die Kriegsgefangenschaft erleben." Freundlich kehrte bald heim und forschte weiter.
Seine Veröffentlichungen machten die Relativitätstheorie unter den Astronomen bekannt, doch riefen sie großen Widerstand hervor, teils weil sie Fehler enthielt, teils, weil Freundlich die wissenschaftliche Etikette nicht beachtete, teils weil er stellvertretend für Einstein wegen der Relativitätstheorie angegriffen wurde. Um ihn zu decken und bessere Arbeitsbedingungen für ihn zu schafften, holte ihn Einstein an das von ihm geleitete Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik. So konnte sich Freundlich ab 1918 endlich ganz der Prüfung von Einsteins Theorien widmen, doch waren seine Ergebnisse zweifelhaft. Dann gelang es einer englischen Expedition, die Ablenkung des Lichts im Schwerefeld der Sonne nachzuweisen.
mit der Einstein-Zitatmaschine!