Die Weltformel
"Theorie für alles"
Die letzten Jahrzehnte seines Lebens sucht Einstein nach einer einheitlichen Theorie für die gesamte Physik, ohne bleibende Ergebnisse. Noch heute arbeiten die Physiker an einer solchen Theorie für alles.
Die Suche nach einer gemeinsamen Grundlage für die gesamte Physik - so könnte man Einsteins wissenschaftliches Leben überschreiben. Es ist ein herrliches Gefühl, die Einheitlichkeit eines Komplexes von Erscheinungen zu erkennen, die der direkten sinnlichen Wahrnehmung als ganz getrennte Dinge erscheinen, schrieb Einstein schon 1901 an seinen Freund Marcel Grossmann. Er schien zeitlebens diesem herrlichen Gefühl hinterher zu jagen.
Seine überragende wissenschaftliche Leistung war, dass er mehrmals tatsächlich einheitliche Grundlagen fand und zwar für bis dahin getrennte Gebiete der Physik. In seinen Arbeiten aus dem Wunderjahr 1905 und mit der Allgemeinen Relativitätstheorie fand er Verbindungen zwischen den drei bis dahin unverbundenen Großtheorien der damaligen Physik: Der Thermodynamik, der Elektrodynamik und der Mechanik. Mit seiner Erklärung der brownschen Molekularbewegung schlägt er eine Brücke von der Mechanik zur Thermodynamik. Seine Quantenhypothese entwickelt er aus einer Verbindung von Thermo- und Elektrodynamik. Und die Relativitätstheorie schließlich stellt die Mechanik und die Elektrodynamik auf eine gemeinsame Grundlage.
Seine Arbeiten revolutionierten die Physik, aber sein Vereinheitlichungswerk war längst nicht abgeschlossen und ist es bis heute nicht. Aus den drei unabhängigen Monolithen, den weitgehend unabhängigen Theorien der Wärme (Thermodynamik), der Bewegung starrer Körper (Mechanik) sowie der Elektrizität und des Magnetismus (Elektrodynamik), waren zwei neue Theorien entstanden, die sich jetzt selbst gegen eine Vereinheitlichung sperrten: Die Relativitätstheorie und die Quantenmechanik.
Die Relativitätstheorie, die Einstein nahezu im Alleingang 1915 abgeschlossen hatte, erklärt vor allem die Bewegung der Galaxien und die Entwicklung des Weltalls. Auf der anderen Seite steht die Quantenmechanik, die Einstein zwar angestoßen hat, die sich aber erst in den 1920er und 1930er Jahren ohne und teilweise gegen Einstein entwickelte. Sie erklärt vor allem den Aufbau der Materie im ganz Kleinen.
Einstein verfolgte bis zu seinem Tod das Projekt, diese beiden Theorien in einer einheitlichen Feldtheorie, einer Art Weltformel aufgehen zu lassen. Ohne Erfolg.
mit der Einstein-Zitatmaschine!