
Die letzte Staatsbürgerschaft: Einstein leistet 1940 mit Tochter Margot den Eid auf die US-Verfassung
Einsteins Staatsbürgerschaften
Ein Mann - viele Pässe
Einstein hatte in seinem Leben mehrere Staatsangehörigkeiten und manchmal zwei zur selben Zeit. Dabei spielten pragmatische Gründe, aber auch idealistische Motive eine Rolle.
Als in Ulm geborener besaß Einstein zunächst die deutsche Staatsangehörigkeit. Kurz vor seinem 17. Geburtstag liess sich Einstein ausbürgern und lebte die nächsten 5 Jahre als "Staatenloser". Denn im Kaiserreich war die Reisefreiheit eingeschränkt und der Militärdienst drohte. Vielleicht wäre das der ideale Zustand für ihn gewesen, wenn es nur bedeutet hätte, keiner Nationalität anzugehören. Doch Einstein war schon als Jugendlicher realistisch genug, um zu wissen, dass ein Mensch nicht ohne Pass leben kann.
Er suchte sich den besten unter den Pässen aus und wurde 1901 Bürger der Schweiz. Er wollte einer Demokratie und nicht einer Monarchie angehören. 1911 war er nur bereit, für eine Professur in Prag Staatsangehöriger der k. u. k. Monarchie zu werden, wenn die Behörden
im Gegenzug darüber hinwegsahen, dass er seinen Schweizer Pass behielt. In Prag gehörte er zwangsläufig zur deutschsprachigen Minderheit und lehrte an der deutschen Universität, die bereits ein Ergebnis der nationalen Konflikte und wissenschaftlich unbedeutend war. Ganze 18 Monate war Einstein Österreicher, und das nur aus pragmatischen Gründen. Obwohl Einstein eigentlich nicht in Deutschland leben wollte, folgte er kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges einem Ruf nach Berlin. Was ihm nun den Schweizer Pass wertvoll machte, war die Schweizer Neutralität, die ihn vor dem Kriegsdienst bewahrte und Reisefreiheit garantierte. Das machte es möglich, inmitten des nationalen Wahns wie "staatenlos" und weitgehend unberührt vom Geschehen zu bleiben und unbehelligt im kriegsführenden Ausland leben.
mit der Einstein-Zitatmaschine!