Kalter Krieg
One World or None
Von den Schrecken des Atomkrieges getrieben, forderte Einstein eine globale Regierung. Die sich verhärtenden Fronten des Kalten Krieges ließen seine Bemühungen absurd erscheinen.
Wenige Monate nach Hiroshima wurde Einsteins Brief an Präsident Roosevelt von 1939 bekannt, mit dem er das amerikanische Atomprogramm mit angeregt hatte. Man begann, sein E=mc2 zur direkten Voraussetzung der Bombe zu stilisieren. Einstein konnte nicht länger schweigen, da er sich moralisch mitverantwortlich fühlte: Unaufhörlich müssen wir [Wissenschaftler] den Völkern und insbesondere den Regierungen der Welt die unsagbare Katastrophe vor Augen führen, die sie heraufbeschwören würden, falls sie nicht ihr Verhältnis zueinander ändern und ihre Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft kennen.
Der Krieg ist gewonnen nicht aber der Friede, konstatiert Einstein nach dem Krieg. Um den Frieden doch noch zu gewinnen, plädierte er für die Schaffung einer Weltregierung durch die Großmächte.
Dieser sollte das Geheimnis der Bombe und sämtliche militärische Mittel anvertraut werden. Die übernationale Regierung sollte demokratisch legitimiert sein und gegen Staaten vorgehen, in denen eine Minderheit eine Mehrheit unterdrückt.
Die Idee der Weltregierung war gegen Ende des Zweiten Weltkrieges auch von den US-Präsidenten Roosevelt und Truman angesprochen worden. Auch setzte sie inhaltlich Einsteins Forderungen nach einer wirtschaftlichen und politischen Integration Europas fort. Doch je gespannter das Verhältnis der Westmächte zur UdSSR wurde, desto offensichtlicher wurde der Gedanke von der Realität überholt. Allerdings ging Einstein nicht von der realen politischen Situation aus, sondern von den potentiellen Zerstörungen durch Nuklearwaffen, die, wie er hoffte, alle Gegensätze überwinden würden.
mit der Einstein-Zitatmaschine!