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Albert und Elsa in Palm Springs um 1931
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Albert und Elsa in Palm Springs um 1931

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Elsa Einstein

Die relative Universalfrau

Albert Einstein kannte seine Cousine Elsa schon aus der Kinderzeit, bevor sie erst seine langjährige Geliebte, dann zweite Ehefrau wurde. Das kindliche Genie hat ihr nur die Mutterrolle übrig gelassen.

Nach der Scheidung von dem Textilhändler Max Löwenthal zog Elsa 1908 mit ihren Töchtern Margot und Ilse nach Berlin-Schöneberg in die Haberlandstraße 5. Dort taucht 1912 plötzlich ihr Vetter Albert auf, der noch in Zürich mit Mileva Maric verheiratet ist und zwei Söhne hat. Im Frühjahr 1914 wird er sich mit dem Umzug nach Berlin von seiner Familie trennen.

Das „äußerst wohltuende, wirklich hübsche Verhältnis“ zu seiner Cousine, die er nicht heiraten, sondern als Geliebte behalten will, bleibt nicht, was es war, weil Einstein als Selbstversorger nicht überlebensfähig ist. Nach einer Zeit der Verwahrlosung im Junggesellendasein zieht er im September 1917 krank bei ihr ein.
Sie pflegt ihn, aber nach seiner Gesundung bleibt er ein merkwürdig passives Kind. Sein Arzt János Plesch beschrieb ihn so: „Er schläft, bis man ihn weckt; er bleibt wach, bis man ihn zum Schlafengehen ermahnt; er kann hungern, bis man ihm zu essen gibt – und essen, bis man ihn zum Aufhören bringt.“ Das ist nicht nur eine Begleiterscheinung seiner Arbeitswut. Er fühlt sich als Person so schwach, dass er sich nicht waschen kann,

mit dem Hinweis: „dann bin ich nicht mehr ich selber“. Ob Frau Einstein wirklich glücklich darüber war, so umfassend die Mutterrolle zugewiesen zu bekommen, darf bezweifelt werden, zumal Albert ihr deswegen böse war.

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In der Mischung von Regression und Aggression konnten Besucher auch die andere Seite der Kindlichkeit beobachten: „Man spürte sogleich, dass das Verhältnis zwischen ihm und seiner Frau unerklärlich kühl war. Frau Einstein war da und doch nicht vorhanden.“ Dem Besucher erschien das „tragisch, denn beide zeigten große Herzenswärme.“

Dass Albert Einstein, der seinen Arbeitsplatz zuhause hatte, durchaus Ansprüche an die häusliche Versorgung stellte und in einen Befehlston verfallen konnte, wissen wir aus dem Memorandum für seine erste Frau Mileva, in dem er drei Mahlzeiten am Tag, eine geputzte Wohnung und „meine Kleider und Wäsche ordentlich imstand gehalten“ fordert. Der Punkt: „Du hast weder Zärtlichkeiten von mir zu erwarten noch mir irgendwelche Vorwürfe zu machen“ dürfte nach der Heirat 1919 auch für Elsa gegolten haben.

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Zuletzt geändert am: 17.02.2005