Das Wunderjahr 1905
Die Kreativitätsexplosion
1905 veröffentlicht Einstein innerhalb weniger Monate vier bedeutende physikalische Arbeiten. Noch im gleichen Jahr leitet er aus einer seiner neuen Theorien die berühmte Formel E=mc² ab.
Es war ein wunderschöner Tag Mitte Mai 1905. Einstein diskutierte mit seinem Freund und Kollegen vom Patentamt Michele Besso über Elektrodynamik, da hatte er den entscheidenden Einfall: Plötzlich verstand ich, wo der Schlüssel zu diesem Problem lag. Mit diesem Schlüssel im Kopf entwickelte er über Nacht die Grundzüge dessen, was heute spezielle Relativitätstheorie heißt. Am nächsten Tag überfiel Einstein den Freund, bevor ich ihn überhaupt begrüßt hatte, mit dem Ergebnis: Ich danke Dir, das Problem habe ich vollständig gelöst. Vier bis fünf Wochen später schickt Einstein seine fertige Theorie an die renommierte Fachzeitschrift Annalen der Physik zur Veröffentlichung.
Einstein muss 1905 einige solche Schlüsseleinfälle gehabt haben. Jedenfalls schreibt er - neben seiner Arbeit im Patentamt (Kontext) - in dem Jahr vier bis
heute bedeutende physikalische Arbeiten, zwei davon ändern die theoretische Physik grundlegend. In zwei weiteren Artikeln führt er seine neuen Theorien weiter aus. Die erste Arbeit erreicht am 17. März 1905 die Redaktion der Annalen der Physik. Darin behauptet er, dass Licht Teilcheneigenschaften besitzt.
mit der Einstein-Zitatmaschine!
Seiner Leidenschaft, der Physik, konnte sich Einstein jetzt nur noch nach Dienstschluss widmen. Er habe fürchterlich viel zu thun, schrieb er seinem Freund Hans Wohlwend. Jeden Tag 8 Stunden Amt und eine Privatstunde mindestens & dann arbeite ich auch noch wissenschaftlich. (...) Sogar mittags zwischen 1 und 2 bin ich nicht zuhause, sondern lese mit einem Freund in einem philosophischen Buch. Trotzdem schien er recht zufrieden mit seinem neuen Broterwerb. Meine Thätigkeit im Amt gefällt mir sehr, da sie ungemein abwechslungsreich ist und viel zu denken gibt.