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Nobelpreis und viele Schwierigkeiten
Das Komitee, das Geld und die Staatsbürgerschaft
Das Preiskomitee sah sich außer Stande, Einsteins Relativitätstheorie zu beurteilen. Schließlich bekam er 1922 den Preis für seine Erklärung des photoelektrischen Effekts. Bei der Verleihung erfuhr Einstein, dass er Preuße ist.
Das Preisgeld war schon 1919 verplant. Im Februar sprach ein Züricher Gericht im Scheidungsverfahren Mileva Einstein das Preisgeld eines zu erwartenden Nobelpreises zu. 1923 überwies Albert Einstein dann 121572,43 Schwedische Kronen auf ein Schweizer Konto.
1910 war Einstein erstmals für den Preis vorgeschlagen worden, gestützt auf die spezielle Relativitätstheorie. Doch das Komitee wollte noch auf eine experimentelle Bestätigung warten. In den folgenden Jahren wurde Einstein immer wieder vorgeschlagen. Doch selbst nach den spektakulären Sonnenfinsternisresultaten 1919 hatte das Komitee seine Schwierigkeiten mit der (allgemeinen) Relativitätstheorie. Der Preis 1920 ging an Charles Guillaume für die Entdeckung neuer Edelstahllegierungen.
1921 war Einstein wieder vorgeschlagen, der Gutachter hatte aber die Relativitätstheorie offenbar nicht wirklich
verstanden und das Komitee wusste sich nicht anders zu helfen, als die Verleihung des Preises auszusetzen und auf das nächste Jahr zu vertagen.
mit der Einstein-Zitatmaschine!
1922 war die Zahl der Vorschläge zugunsten Einsteins noch einmal gewachsen. Er war inzwischen so berühmt, dass mehr das Ansehen des Nobelkomitees gelitten hätte als das seine, wenn er den Preis nicht bekommen hätte. Doch das Komitee hatte den Gutachter nicht gewechselt und so blieb seinen Mitgliedern die Relativitätstheorie weiter unverständlich. Wilhelm Oseen, Physik-Professor in Uppsala und Komiteemitglied rettete die Situation mit einem Gutachten über Einsteins Arbeit zum photoelektrischen Effekt. Und so erhielt Einstein 1922 nachträglich den Nobelpreis für 1921 verliehen, für seine Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts.
Allerdings nicht persönlich. Einstein befand sich auf einer Vortragsreise in Japan. Er hatte es nicht für nötig gehalten, diese aufzuschieben.